Haiyti hat einen krassen Output, ist stilistisch extrem wandelbar und macht jetzt Hyperpop. Warum Haiyti genau die richtige für Hyperpop ist und ob sie den Style in Deutschland auch groß machen könnte, seht in der neuen PULS Musikanalyse.


Wie kommt Haiyti denn jetzt zu Hyperpop?

Bisher pendelt Haiyti irgendwo zwischen Trap, Drill und Pop, zwischen Berghain-Schlange und Halt die Fresse-Video, aber jetzt gibt’s Hyperpop!
Haiyti war in den letzten zwei Jahren extrem fleißig. Zwischen Juli 2020 und Dezember 2021 hat Haiyti vier Alben rausgehauen: „Sui Sui“, „Influencer“, „Mieses Leben“ und aktuell, „Speed Date“. Haiyti hat sich aber auch Schritt für Schritt raus aus dem klassischen Rap-Soundbild gewagt. Zum Beispiel Anfang dieses Jahres auf dem Song „Wolken“, der die Grundlage für die neue Casper Single ist. Verzerrte Synthies, ein kühler, elektronischer Sound. Alles klingt ein bisschen kaputt.
Trotz des neuen Sounds, bleiben die Texte aber typisch Haiyti: Drogen, Partys auf dem Kiez, Stories "von der Straße". Aber jetzt zusätzlich in diesem avantgardistischen, verspulten Hyperpop-Style. Haiyti ist unserer Meinung nach genau die richtige, um das Hype-Genre Hyperpop auf Deutsch zu adaptieren!


Was ist denn eigentlich Hyperpop?

Hyperpop ist als Genre rund um das Label PC Music des britischen Producers und Songwriters A.G. Cook in den frühen 2010er Jahren entstanden. Neben ihm haben auch Musiker:innen wie Hannah Diamond und die leider Anfang des Jahres verstorbene Sophie diesen künstlichen “over-the-top” Pop-Sound mitgeprägt. Das klingt alles ein bisschen so, als hätte man hundert YouTube-Tabs offen und in jedem läuft ein anderes Genre. Pop, Rap, Trance, Chiptune, Dubstep… you name it. So richtig groß geworden ist das Genre dann durch die Queen of Hyperpop: Charli XCX.
Früher hat Charli sehr erfolgreich eher konventionellen Pop gemacht.
Und ihre Videos wurden mega artsy mit ganz viel Internet! Inzwischen ist die Hyperpop-Szene auch über das PC-Music-Umfeld hinaus groß und vielfältig geworden.


Und was macht Haiyti jetzt daraus?

Diese Maximal-Attitüde gibt’s genauso auch bei Haiyit. Ob Haiyti auf Songs leise säuselt oder brutal laut rumplärrt: Sie gibt immer alles, was sie hat. Haiyti bringt aber nicht nur ein neues Soundbild in den Deutschrap-Kosmos rein. Haiyti inspiriert auch andere Musiker:innen dazu, sich ebenfalls drauf einzulassen. Deswegen könnte Haiyti eine Art Türöffnerin werden für Hyperpop mit deutschen Texten. Was bei Haiyti noch total zu Hyperpop passt, sind ihre Musikvideos.Haiyti hat sich mit ihren neuen Songs in eine ganz neue Sound-Ästhetik vorgewagt. Und das geht voll auf.
Haiyti hat immer schon große Pop-Affinität mit genau der richtigen Portion Weirdo-Swag vereint. Genau wie z.B. Charli XCX oder A. G. Cook - nur halt eben in und auf deutsch. Gerade Rap hat sich in den letzten Jahren inhaltlich, ästhetisch und soundmäßig krass geöffnet.

Was meint ihr: Machen bald auch noch andere Musiker:innen nach Haiyti Hyperpop auf Deutsch? Und wer sollte sich da eurer Meinung nach ausprobieren? Schreibt es uns in die Kommentare.

#PULSMusikanalyse #Haiyti #MiesesLebenWolken

1 – 00:00 – Intro
2 – 01:37 – Haiyti und die Sounds der letzten Jahre
3 – 02:42 – Jetzt macht Haiyti Hyperpop
4 – 03:33 – Das ist Hyperpop
5 – 06:42 – Warum Hyperpop so gut zu Haiyti passt
6 – 07:39 – Haiytis neues Album “Speeddate"
7 – 09:07 – Haiyti und ihre Musikvideos
8 – 10:09 – Fazit
9 – 11:08 – Endcard

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Redaktion: Philipp Potthast, Fridolin Achten, Frederik Kunth, Philipp Laier, Nina Lenz
Kamera: Felix Holderer
Schnitt: Stefan Emilian
Tonmischung: Christoph Tampe