Hartmut der Hypochonder | WDR Doku
Hartmut ist Hypochonder: Seit seiner Frühpensionierung ist Hartmut Steegmaier dem Krankheitswahn verfallen. Der Kunst- und Werklehrer musste den Schuldienst wegen seiner Stresslabilität zeitig quittieren. Seitdem ist er extrem um seine Gesundheit besorgt und wurde zum chronischen Arztbesucher, "Pillenfresser" und Leser von medizinischen Büchern. So hat Hartmut es zum Fachpatienten gebracht. Obwohl seine Eltern auf die 100 zugehen, hat er Angst vor einem frühen Tod. Augenblicklich treibt ihn die Angst vor einem Glaukom um. Er versucht, sein Augenlicht mit dreierlei Tropfen und Augenmuskelgymnastik zu retten. Zu seinem Unglück ist er privat versichert und gerät immer wieder an Ärzte mit Existenzängsten.

Der Film begleitet Hartmut bei seinen Besuchen in Arztpraxen und Apotheken. Wir lernen seine Ernährungsgewohnheiten kennen - Hartmuts Frühstücksmüsli besteht aus annähernd 20 Zutaten - und folgen ihm in ein begehbares Darmmodell, in dem er mit einem Chefarzt über ballaststoffreiche Ernährung und Koloskopie diskutiert.

Hartmut ist ständig auf der Flucht vor der Krankheit. Seine Termine macht er schwitzend vom Hometrainer aus, auch durch schnelles Gehen versucht er dem Gau in seinen Gefäßen zuvorzukommen. Als moderner Don Quijote kämpft er gegen "Alzi" und "Krampfi".

Weiterhin lernen wir das soziale Umfeld des Hypochonders kennen. Schon Hartmuts heute 97-jähriger Vater, ein Erfinder, legte größten Wert auf gesunde Lebensführung. Hartmuts dritte Frau Karin litt zunehmend unter den manischen Kreisen um eingebildete Gesundheitsrisiken. Die Ehe ging auch wegen seiner Hypochondrie in die Brüche. Die beiden leben in Scheidung, im gleichen Haus in zwei Wohnungen. Gegen seine Einsamkeit können Hartmut auch seine 10 Ärzte nichts verschreiben.

Wichtigster Schauplatz des Films ist Hartmuts leuchtend blaues Wohnhaus, das direkt gegenüber dem Friedhof steht. In diesem Biotop hat ein sympathischer Sonderling seine Berufung gefunden: die "emotionalisierte Geometrie", die er in hunderten Farb-Varianten immer wieder neu entfaltet. Beim Malen vergisst Hartmut die Zeit und seine Krankheitsängste, nun geht es dem perfektionistischen Handwerker um die "Gesundheit der Bilder".

In einer Ausstellungseröffnung erleben wir Hartmut schließlich als Vollblutkünstler, dessen unerschöpflicher Schaffensdrang von seinen Ängsten gespeist wird. So wird der Hypochonder zum Philosophen, der seinen Finger in die Wunde einer Gesellschaft legt, die von Krankheit und Tod nichts wissen will.
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Ein Film für den WDR von Martin Weinhart.

Dieser Film wurde im Jahr 2009 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seit dem nicht aktualisiert.

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