Lügen und Wahrheiten über Gentechnik | Doku | ARTE Der wissenschaftlich fundierte Politthriller über gentechnisch veränderte Organismen (GVO) räumt mit Halbwahrheiten auf und bereichert die unverzichtbare Debatte über die Ernährung der Weltbevölkerung und den Schutz von Gesundheit und Umwelt mit sachlichen Argumenten.

Seit 20 Jahren werden gentechnisch veränderte Organismen (GVO) weltweit angebaut. Durch Manipulationen am Erbgut lässt sich insbesondere der Ertrag von Pflanzen steigern. Doch der Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft ist weltweit stark umstritten. Umso aufgeheizter ist die Debatte; die Unterscheidung zwischen Fakten und pseudowissenschaftlichen Argumenten fällt zuweilen schwer. Was stimmt, was ist erfunden? Wo liegt die Wahrheit über die Grüne Gentechnik? Durch Gentechnik entwickeln Pflanzen eine höhere Resistenz gegen Insekten oder Herbizide wie Glyphosat. Doch auch die Schädlinge entwickeln eine Immunität gegen die Pestizide, und die Dosen müssen zur Beunruhigung von Gesundheitsexperten erhöht werden. Im Jahr 2015 wurde Glyphosat von der Weltgesundheitsorganisation als „wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen” eingestuft. Monsanto widersprach und berief sich auf eine deutsche Studie, die zwischen Krebs und Glyphosat keinen Zusammenhang fand. Trotzdem sorgen sich Verbraucher zunehmend um ihre Gesundheit, die Umwelt und das Übergreifen der GVO auf traditionelle Pflanzen. Um die Verbraucher zu beruhigen, entwickeln die Forscher nun gentechnisch veränderte Lebensmittel mit offensichtlichen Vorteilen – wie den Goldenen Reis, der mehr Vitamin A enthalten soll als seine natürlichen Verwandten. Ist Gentechnik nun ein Fluch oder ein Segen? Der Film, der in elf Ländern auf vier Kontinenten gedreht wurde, geht der Gentechnik und den damit verbundenen Fragestellungen auf den Grund und lässt Wissenschaftler, Landwirte, Lebensmittelhersteller und Züchter von genmanipulierten Pflanzen und Tieren zu Wort kommen.

Dokumentarfilm, Regie: Frédéric Castaignède (F 2015, 101 Min) 


►Video auf Youtube verfügbar bis zum 18/06/2021
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Islamistische Tschetschenen in Deutschland - abgeschottet und gefährlich? | WDR Doku Sommer 2016 in Detmold. Die junge Deutsch-Tschetschenin Fatima verlässt mit ihrem Mann und ihren kleinen Kindern ihre Wohnung. Ihr Ziel: das Gebiet des Islamischen Staats im Irak. Ihr Mann hatte in Deutschland einen Job als Industriemechaniker. Doch seine Ziele lagen offensichtlich woanders. Im Kampf an der Seite des IS. Eine Radikalisierung, mitten in Deutschland.

Heute ist der Ehemann der jungen Deutsch-Tschetschenin tot. Die Kinder sind verschollen. Und Fatima wurde in Mossul verhaftet. Zwischen Kämpfern und Selbstmordattentätern, an der Front. Nach einem Jahr Haft im Irak ist sie vor kurzem nach Deutschland zurückgekehrt. Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen sie wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.

Zehntausende Tschetschenen leben in Deutschland. Geflüchtet vor Krieg, Gewalt und Verfolgung in ihrem Heimatland. Die meisten wollen friedlich hier leben. Doch immer wieder geraten Tschetschenen in Deutschland im Zusammenhang mit Islamismus in die Schlagzeilen. Wieso? Und sind diese radikalisierten Tschetschenen gefährlich?

Die Story offenbart einen Einblick in Teile der tschetschenischen Gemeinschaft, die sich abschotten. Organisiert in erzkonservativen Großfamilien leben viele Tschetschenen hierzulande nach eigenen Regeln. „Die deutschen Gesetze interessieren sie nicht“, sagt Medet, ein junger Tschetschene gegenüber der Story. Er und seine Schwester Sura (Namen geändert) werden von der eigenen Familie mit dem Tod bedroht. Sura wurde als „Hure“ verfolgt, nur weil sie Jeans trug. Dabei wollen die beiden nur ein normales, freies Leben führen, und nicht eines nach den strengen Bräuchen ihrer Landsleute, der sogenannten Adat, und nach der Scharia, an die sich einige Tschetschenen auch hierzulande halten.

Die Story zeigt, wie anfällig Teile der tschetschenischen Diaspora offenbar für islamistische Einflüsterer sind. Den Landesämtern für Verfassungsschutz liegen zahlreiche Hinweise auf islamistische Aktivitäten von Tschetschenen in vielen Bundesländern vor. Laut Bundesverfassungsschutz verfügen viele Nordkaukasier, zu denen die Tschetschenen zählen, über Kampferfahrung. Zwar sei Deutschland bislang nicht Ziel terroristischer Anschläge gewesen, dennoch stelle diese Personengruppe ein hohes Gefährdungspotenzial dar. Ihre Schwerpunkte liegen laut Verfassungsschutz in Berlin, Bremen, Brandenburg und auch in Nordrhein-Westfalen.
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Ein Film für Die Story von Markus Thoess.

Dieser Film wurde im Jahr 2019 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seit dem nicht aktualisiert.