"Korrosive Strategie": Ukrainische Angriffe auf Infrastruktur im Süden - Militärisch Lage an Tag 151 Im Krieg in der Ukraine leitet Kiew eigenen Angaben zufolge eine Gegenoffensive in Cherson ein. Unterdessen geht in Deutschland die Angst um, dass bald kein Gas mehr aus Russland ankommt - und in der Ampel-Koalition herrscht Uneinigkeit bei möglichen Lösungen.

Berlin/Kiew/Moskau (dpa) - Die ukrainische Armee hat viereinhalb Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs eigenen Angaben zufolge eine Gegenoffensive im Süden des Landes begonnen. In der Stadt Nowa Kachowka im Gebiet Cherson sei ein Waffenlager angegriffen worden, teilte das Kommando Süd in der Nacht zum Dienstag auf Facebook mit. Es seien etwa eine Haubitze und Militärtechnik zerstört worden. Zudem habe der Feind mehr als 50 Soldaten «verloren».

Im Streit um von Russland blockierte Getreideexporte aus der Ukraine gibt es derweil Hoffnung auf eine Lösung. In Istanbul sollen am Mittwoch Vertreter Moskaus, Kiews, Ankaras und der Vereinten Nationen in der Türkei zusammenkommen. Die internationale Gemeinschaft fordert von Russland seit Wochen, den Export von ukrainischem Getreide zu ermöglichen. Die Welthungerhilfe teilte am Dienstag mit, dass bis zu 828 Millionen Menschen weltweit in Folge von bewaffneten Konflikten, Klimaveränderungen und Entwicklungsdefiziten hungern.

In Deutschland wird weiter über die Energiesicherheit diskutiert, die durch fehlende Gaslieferungen aus Russland ins Wanken geraten ist. Die Ampel-Koalition streitet dabei zunehmend über längere Laufzeiten der drei noch verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland.

#russland #ukraine #krieg

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KRIEG IN DER UKRAINE: Lawrow in Afrika zur Verbreitung des russichen Narrativs Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat Ägypten besucht, das im russischen Krieg in der Ukraine bislang eine neutrale Position eingenommen hat. Lawrow traf am Sonntag in Kairo den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi, wie dessen Büro mitteilte. Danach sprach er mit dem ägyptischen Außenminister Sameh Schukri. Mit den Gesprächen will Lawrow der diplomatischen Isolation Russlands und Sanktionen durch den Westen entgegenwirken.

Während einer Afrika-Reise wird Lawrow einem Bericht des staatlichen russischen Senders RT zufolge auch Äthiopien, Uganda und die Demokratische Republik Kongo besuchen. Noch am Sonntag werde Lawrow den Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, treffen. Er werde auch zu den ständigen Vertretern der Organisation sprechen.

Afrikanische Länder gehören zu denen, die von den Auswirkungen des russischen Kriegs in der Ukraine am stärksten betroffen sind. Lawrow wies in einem Artikel auf der Webseite seines Außenministeriums Vorwürfe des Westens zurück, dass Russland für die globale Lebensmittelkrise verantwortlich sei. Das sei «ein weiterer Versuch, die Schuld anderen zuzuschieben», schrieb Lawrow. Er lobte, dass afrikanische Länder «einen unabhängigen Pfad» gewählt hätten, indem sie sich an Sanktionen gegen Russland nicht beteiligt hätten.

Ägypten hat enge Beziehungen zu sowohl Moskau als auch dem Westen. In den vergangenen Jahren haben Al-Sisi und der russische Staatschef Wladimir Putin die bilateralen Beziehungen erheblich gestärkt. Ägypten ist einer der größten Importeure von Weizen, davon kommt eine große Menge aus Russland und der Ukraine. Der russische Krieg hat Lieferungen von ukrainischem Getreide aufgehalten.

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