Die Stahlkocher | Die Nordreportage | NDR Doku
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Im Hochhaus, für Kochtopf oder Hausschlüssel, Wasserhahn, Auto oder in hochwertigen Messern, überall wird Stahl verbaut. Es ist ein Werkstoff der Superlative: Über 700 Millionen Tonnen Rohstahl werden jedes Jahr weltweit produziert. Etwa sechs Prozent davon kommen aus Deutschland.
Im Stahlwerk in Salzgitter, dem größten Hüttenwerk in Norddeutschland, wird aus kleinen Klumpen Eisenerz Hightechstahl hergestellt. Doch um Stahl zu erzeugen, sind viele Arbeitsschritte nötig. Mal sind es ganz feine und vorsichtige Ausführungen, mal gigantische und brachiale.
"Feste draufhauen" muss auch der Oldenburger Schmied Marc Wehmer. In stundenlanger Handarbeit schmiedet er über 900 Lagen Stahl zu einem hochwertigen Küchenmesser. Seine Liebe zum Material erklärt er so: "Vielleicht liegt es an meiner Kindheit. In Bremerhaven gab es viel Industrie und den Schiffbau. Da wurde an jeder Ecke mit Stahl gearbeitet."
Über 5.000 Menschen arbeiten im Stahlwerk in Salzgitter. Einer der Spezialisten ist Thomas Müller. Der Schmelzer sorgt dafür, dass der Hochofen läuft. Er prüft alle 45 Minuten die Qualität des 1.500 Grad heißen, flüssigen Roheisens. Einmal angeblasen, läuft ein Hochofen etwa 15 Jahre lang ohne Pause und wird ununterbrochen mit Erz, Koks und anderen Stoffen gefüttert.
Dafür müssen große Materialströme bewegt werden. Der Transport im Stahlwerk ist der Job von Nicole und Maik Karkossa. Das Ehepaar fährt mit viel Fingerspitzengefühl die Züge, die Eisenerz oder haushohe Kessel mit flüssigem Metall über das Gelände transportieren. Auch der Güterzug, der das Erz aus dem Hamburger Hafen zum Stahlwerk transportiert, ist besonders. Mit 6.000 Tonnen Gewicht ist er der schwerste Zug in Deutschland.